Um auch anderen Unternehmen zukünftig die Chance zu geben, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, macht die Rhenus Gruppe ab sofort den Quellcode ihres ITCPRO Füllstandssensors frei zugänglich. Das Fraunhofer IML veröffentlicht dazu eine Referenzimplementierung der entsprechenden Hardware. Mit dem Sensor avanciert der Wertstoffcontainer zu einer „smarten Datentonne“, die mithilfe eines Time-of-Flight-Sensors den Füllstatus erkennt, die Abholung in Eigenregie auslöst und Leerfahrten damit überflüssig macht.
Gemeinsam mit dem Enterprise Lab des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) hat Rhenus Data Office 2019 den ITCPRO Füllstandssensor mit dem Ziel entwickelt, eine bedarfsgerechte Entsorgung von Akten und Dokumenten zu gewährleisten. Der Sensor, der seit 2020 auf dem Markt ist, erkennt den aktuellen Füllstatus, meldet sich bei Erreichen einer definierten Marke und löst automatisch den Abholprozess aus. Das stellt sicher, dass der Behälter weder überquillt noch im erst halb vollen Zustand abgeholt wird. Vor allem für vertrauliche Daten mit Blick auf die Vorgaben der DSGVO ist das eine Innovation, die das Sicherheitsrisiko überfüllter Datentonnen der Vergangenheit angehören lässt.
Nun veröffentlicht Rhenus den Quellcode zum Auslesen und Verarbeiten der Sensorinformationen und das Fraunhofer IML die Referenzimplementierung einer kompatiblen Hardware im Repository der Open Logistics Foundation. Die Arbeiten an der universellen Hardwareplattform Sensing Puck wurden im Zuge des Silicon Economy Projekts – gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr – durchgeführt.
»Dank des ITCPRO werden Leerfahrten ausgeschlossen sowie Abholungsfahrten effizienter geplant und in Summe um 30 Prozent verringert – ein wertvoller Beitrag im Sinne eines reduzierten CO2-Footprints, den wir als Innovationsentwickler gerne anderen Unternehmen zur Verfügung stellen«, sagt Dr. Stephan Peters, Vorstandsmitglied der Rhenus Gruppe. »Diese Technologie verändert die Entsorgungslogistik nachhaltig. Mit der Veröffentlichung der Komponenten als Open Source und Open Hardware potenziert sich dieser Effekt, wovon letztlich alle profitieren«, ergänzt Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.
Die Veröffentlichung ermöglicht nun jedem interessierten Unternehmen auf den erreichten Entwicklungen aufzubauen, diese einzusetzen und nach eigenen Vorgaben weiterzuentwickeln.
Foto: Fraunhofer IML